Bauhaus Dessau

Ort: Dessau, Deutschland
Architekt: Walter Gropius und andere
Homepage: https://bauhaus-dessau.de/


Inhaltsverzeichnis


Zentrum der Moderne

Das Bauhaus Dessau ist eines der bedeutendsten Architekturdenkmäler des 20. Jahrhunderts und steht exemplarisch für die revolutionären Ideen der Moderne. 1925/26 von Walter Gropius als Schulgebäude der nach Weimar vertriebenen Kunst-, Design- und Architekturschule errichtet, wurde das Bauhaus Dessau zum sichtbaren Manifest einer neuen Architektursprache: Funktionalität, Transparenz und ästhetische Reduktion prägen den Komplex aus Werkstatt, Atelier, Brücke, Nordflügel und Zwischenbau.

Architektur und Bedeutung

  • Bauherr: Stadt Dessau, Auftraggeber für das Bauhausgebäude und die Meisterhäuser
  • Architekt: Walter Gropius
  • Stil: Internationaler Stil, „weiße Moderne“
  • Besonderheiten: Glasvorhangfassade am Werkstattflügel, klare Formen, funktionale Gliederung, industriell gefertigte Bauelemente
  • Nutzung: Ursprünglich Kunst- und Handwerkerschule, heute Sitz der Stiftung Bauhaus Dessau, Museum, Veranstaltungsort und teilweise Studentenwohnheim.

Das Gebäude war von 1926 bis 1932 der kreative Mittelpunkt des Bauhauses, das hier seine Hochphase erlebte und weltweit stilbildend für Design, Kunst und Architektur wurde.

Nach der Schließung durch die Nationalsozialisten 1932 wurde das Gebäude unterschiedlich genutzt, erlitt Kriegsschäden und wurde ab den 1970er-Jahren denkmalgerecht saniert. Seit 1996 ist es gemeinsam mit den Meisterhäusern Teil des UNESCO-Welterbes „Bauhaus und seine Stätten in Weimar, Dessau und Bernau“.

Die Meisterhäuser – Wohnen im Geist der Moderne

Die Meisterhäuser entstanden zeitgleich mit dem Bauhausgebäude (1925/26) in unmittelbarer Nachbarschaft. Walter Gropius entwarf hier einen Ensemble aus drei Doppelhäusern und einem Einzelhaus für den Direktor, die als Wohn- und Arbeitsstätten für die dort beschäftigten Meister dienten.

Konzept und Architektur

  • Stil: Kubische, weiße Baukörper, großzügige Verglasung, klare Raumstrukturen
  • Bewohner: Das Einzelhaus bewohnte Gropius selbst, die Doppelhäuser dienten unter anderem László Moholy-Nagy, Lyonel Feininger, Georg Muche, Oskar Schlemmer, Wassily Kandinsky und Paul Klee.
  • Prinzip: Industrielle Vorfertigung, funktionale Raumaufteilung, farbige Akzente im Inneren nach den Vorlieben der Bewohner.
  • Schicksal: Im Zweiten Weltkrieg wurden das Gropius-Haus und das Moholy-Nagy-Haus zerstört, die anderen Häuser blieben erhalten und wurden in den 1990er-Jahren saniert bzw. rekonstruiert. Die aktuellen Rekonstruktionen von Gropius- und Moholy-Nagy-Haus (2014) interpretieren die historischen Vorlagen zeitgenössisch.
  • Bedeutung: Die Meisterhäuser gelten bis heute als Ikonen des modernen Wohnens und als „Baukasten im Großen“ – ein Experimentierfeld für neue Wohnformen und Materialien.

Das Bauhausgebäude samt Meisterhäusern sind weltweit anerkannte Schlüsselwerke der Architekturmoderne. Sie verkörpern die Grundsätze des Bauhauses:

„Form folgt Funktion“

Sie sind geprägt von Einfachheit, Transparenz und Experimentierfreude.

Als UNESCO-Welterbe sind sie nicht nur Baudenkmäler, sondern bis heute Inspirationsquelle für Design, Architektur und Lebensstil, wenngleich energetische Konzepte bei ihrer Planung und baulichen Umsetzung eine vergleichsweise untergeordnete Roll spielten.


Bildergalerien

Bauhausgebäude

Meisterhäuser

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