Ort: Reykjavik
Architekt: Henning Larsen Architects, Batteriið Architects
Homepage: https://www.harpa.is/en
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Harpa – ein Hingucker
Das Konzerthaus und Konferenzzentrum Harpa in Reykjavík ist ein architektonisches Juwel, das seit seiner Eröffnung im Jahr 2011 zu einem Wahrzeichen der isländischen Hauptstadt geworden ist. Gelegen am alten Hafen, an der Schnittstelle von Land und Wasser, symbolisiert der Bau nicht nur einen kulturellen Mittelpunkt, sondern auch den wirtschaftlichen Aufschwung Islands nach der Finanzkrise von 2008.
Inspiration aus der isländischen Natur
Das architektonische Konzept, entwickelt vom dänischen Büro Henning Larsen Architects in Zusammenarbeit mit dem isländischen Büro Batteríið Architects und dem Künstler Ólafur Elíasson, ist tief in der isländischen Landschaft verwurzelt. Die schroffen, kantigen Volumen des Gebäudes erinnern an die Basaltformationen und die Felsenküste der Vulkaninsel. Die gesamte Gestaltung ist eine Hommage an die dramatische und wechselhafte Natur Islands, insbesondere an das Zusammenspiel von Licht, Wetter und Landschaft.
Die kristalline Fassade: Ein Spiel aus Licht und Farbe
Das markanteste Merkmal der Harpa ist ihre einzigartige Glasfassade, die von Ólafur Elíasson entworfen wurde. Sie besteht aus einer komplexen, wabenartigen Struktur aus über 1.000 zwölfseitigen Glas- und Stahlmodulen, die an Kristalle erinnern.
- Dichroitisches Glas: Für die Fassade wurde spezielles dichroitisches Glas verwendet, das auch als Farbeffektglas bekannt ist. Dieses Glas reagiert dynamisch auf die sich ständig ändernden Lichtverhältnisse und das Wetter. Je nach Sonnenstand und Betrachtungswinkel ändert das Glas seine Farbe und reflektiert die Umgebung in immer neuen Nuancen. In der direkten Durchsicht erscheinen die Farben Gelb, Orange und Grün, während in der Reflexion die jeweiligen Komplementärfarben zu sehen sind.
- Licht und Reflexion: Die dreidimensionale Struktur der Fassade fängt das nordische Tageslicht ein und lässt es im Inneren des Foyers tanzen. Nachts wird die Fassade durch integrierte LED-Lichter beleuchtet, die das gesamte Farbspektrum abdecken können und das Gebäude in ein leuchtendes Kunstwerk verwandeln. Diese Gestaltung lässt das 43 Meter hohe Gebäude mal transparent, mal wie ein gewaltiges, farbig glitzerndes Lichtprisma erscheinen.
Kontrastreiches Innenleben
Im Inneren setzt sich die von der Natur inspirierte Metaphorik fort. Das Gebäude mit einer Gesamtfläche von 28.000 m² beherbergt vier Hauptsäle. Der größte Konzertsaal, Eldborg (Feuerburg), bildet das Herzstück des Gebäudes. Sein Name ist einem berühmten isländischen Vulkankrater entlehnt und sein Inneres ist mit rot lackiertem Birkenfurnier verkleidet, was an glühendes Magma erinnert. Dieser intensive, energiegeladene Kern steht im starken Kontrast zur kühlen, poetischen Atmosphäre des lichtdurchfluteten Foyer.
Neben dem Hauptsaal, der Platz für 1.800 Besucher bietet, gibt es drei weitere Säle, Konferenzräume, ein Restaurant und eine Bar. Die Akustik wurde von Artec Consultants aus New York geplant, um für verschiedenste Musikrichtungen optimale Bedingungen zu schaffen.
Symbol für die Zukunft
Die Entstehungsgeschichte der Harpa ist eng mit der isländischen Finanzkrise verbunden. Ursprünglich als privatwirtschaftliches Projekt geplant, wurde der Bau nach dem Zusammenbruch der Banken vom isländischen Staat und der Stadt Reykjavík fertiggestellt. Anfangs wegen der hohen Kosten und der dominanten Lage am Hafen kritisiert, gilt die Harpa heute als Symbol der Hoffnung und des Wiederaufstiegs Islands. Sie vereint Kunst und Kultur und ist zu einer der meistbesuchten Attraktionen der Insel geworden, die sowohl Einheimische als auch Touristen anzieht.
Galerie


















































