Pantheon Rom

Ort: Rom
Architekt: Marcus Vipsanius Agrippa (Vorläufer)
Homepage: https://de.wikipedia.org/wiki/Pantheon_(Rom)


Inhaltsverzeichnis


Beschreibung

Das Pantheon in Rom ist eines der außergewöhnlichsten Bauwerke der Antike und ein Meisterwerk römischer Architektur sowie Ingenieurskunst. Erbaut unter Kaiser Hadrian zwischen 118 und 128 n. Chr. auf den Überresten eines älteren Tempels, den Marcus Agrippa im Jahr 27 v. Chr. errichten ließ, vereint das Pantheon die architektonischen Traditionen des griechischen Tempelbaus mit den technischen Innovationen der römischen Baumeister. Es beeindruckt durch seine perfekten Proportionen, seine monumentale Kuppel und seine gelungene Verbindung von Funktion und Symbolik.

Architektonische Grundstruktur

Das Pantheon besteht aus vier zentralen Elementen: dem Portikus, dem Übergangsblock, dem Trommelfries (Drum) und der Kuppel. Der Portikus ist als klassischer Eingangsbereich gestaltet, der an griechische Tempelanlagen erinnert. Auffällig sind die 16 korinthischen Säulen aus ägyptischem Granit, die über 11 Meter hoch sind und das gewaltige Dreiecksgiebel tragen. Der Inschrift zufolge wurde der Bau von Marcus Agrippa errichtet, doch stammt die heutige Gestalt tatsächlich aus hadrianischer Zeit.

Der Übergangsblock zwischen Portikus und Rotunde gleicht die rechteckige Form des Portikus an den runden Grundriss der Rotunde an. Diese Zwischenlösung ist ein originelles Detail und findet sich in dieser Form bei kaum einem anderen antiken Bauwerk. Die Rotunde selbst ist ein massiver Zylinder, dessen Wände an der Basis fast 6,5 Meter dick sind, um den enormen Schub der darauf sitzenden Kuppel abzufangen. Im Inneren findet sich eine weitläufige, runde Halle, deren Dekorationsnischen einst Statuen der Götter beherbergten.

Die Kuppel – ein technisches Wunder

Das herausragendste Element des Pantheons ist zweifellos seine gewaltige Betonkuppel. Mit einem Durchmesser von 43,3 Metern (exakt der Höhe vom Boden bis zum Scheitelpunkt) ist sie bis heute die größte unverstärkte Betonkuppel der Welt. Diese perfekte Symmetrie – Kuppelhöhe gleich Kuppeldurchmesser – schafft eine harmonische Raumwirkung und ermöglichte es den Römern, den Raum als idealisierte Himmelskugel zu begreifen. Für die Konstruktion nutzten die Baumeister Betongemische von unterschiedlicher Dichte: Während der untere Teil mit schwerem Basalt konstruiert wurde, wurde nach oben hin zunehmend leichtere Lava- und Bimssteine verwendet, um das Gewicht zu reduzieren und das Bauwerk zu stabilisieren.

Die Kassettendecke im Inneren der Kuppel diente nicht nur der ästhetischen Gestaltung, sondern auch der Gewichtsreduktion. Die Kassetten verkleinern sich nach oben hin, was zusätzlich zu einer optischen Tiefenwirkung führt. Die Oculus genannte, runde Öffnung an der Spitze der Kuppel ist neun Meter im Durchmesser und sorgt als einzige natürliche Lichtquelle für ein dramatisches Lichtspiel im Inneren – ein Symbol für die Verbindung von Himmel und Erde.

Bauweise und Materialien

Das Pantheon ist weitgehend aus römischem Beton gefertigt, das mit Ziegel verblendet wurde. Der Ziegel diente als Schalung und zugleich als sichtbare Fassade. Die Römer nutzten Beton, weil er formbar, dauerhaft und vergleichsweise leicht war. Die Pozzolanerde, ein vulkanisches Material, sorgte für außergewöhnliche Haltbarkeit und ermöglichte das Abbinden auch in dicken Wänden ohne Luftzufuhr. Die Wände weisen zudem zahlreiche Entlastungsbögen auf, die im Mauerwerk verborgen sind und zur statischen Entlastung beitragen.

Symbolik und Wirkung

Das Pantheon ist nicht nur ein technisches, sondern auch ein symbolisches Meisterwerk. Die Kuppel sollte den Sternenhimmel darstellen, während die Oculus als „Auge des Himmels“ die Verbindung zwischen Göttern und Menschen symbolisierte. Der Bau spielt mit Licht und Struktur, schafft Erhabenheit und Bescheidenheit zugleich. Die perfekten Proportionen und die Integration von griechischen und römischen Bauformen machen das Pantheon zum Vorbild für zahllose spätere Kirchen und weltliche Bauten in der Architekturgeschichte.

Erhaltung und Einfluss

Das Pantheon gehört zu den am besten erhaltenen antiken Monumenten Roms. Seine Umwandlung zur Kirche im Jahr 609 n. Chr. trug maßgeblich zu seiner Bewahrung bei. Es inspirierte Renaissance-Architekten wie Brunelleschi und Michelangelo und dient bis heute als architektonisches Vorbild für Kuppelbauten weltweit.


Galerie

19.04.2018

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