Ort: München
Architekt: Diverse
Homepage: https://ru.muenchen.de/2024/238/Parkstadt-Schwabing-Urbane-Mitte-wird-umgestaltet-116237
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Die Architektur der Parkstadt Schwabing in München
Die Parkstadt Schwabing in München repräsentiert ein beeindruckendes Beispiel moderner Stadtentwicklung, das Gewerbe, Wohnen und Grünflächen harmonisch verbindet. Auf einem 40,5 Hektar großen Areal im Stadtteil Schwabing-Freimann entstand seit den 2000er Jahren ein Quartier, das den Leitgedanken „kompakt-urban-grün“ verkörpert. Es umfasst rund 12.000 Arbeitsplätze in Büros und Gewerbe, 1500 Wohneinheiten sowie einen zentralen Park als grüne Lunge. Die Architektur orientiert sich an zeitlosem Design, inspiriert vom Bauhaus, und schafft eine Balance zwischen Dichte und Lebensqualität.
Geschichte und städtebauliches Konzept der Parkstadt
Ursprünglich ein Industriegebiet, wurde die Parkstadt ab 2000 nach Plänen des Architekten André Perret und des Landschaftsarchitekten Rainer Schmidt umgestaltet. Der Name leitet sich vom „Projektbeirat Parkstadt Schwabing“ ab, und die Straßen tragen Namen von Bauhaus-Künstlern wie Anni Albers oder Lyonel Feininger – ein bewusster Bezug zur Vereinigung von Kunst und Architektur in den 1920er Jahren. Das Konzept folgt der Münchner Siedlungsperspektive: Hohe Baudichte wird durch großzügige Grünflächen ausgeglichen, mit 45% des Areals als Parks und Biotopflächen. Die Lage zwischen Leopoldstraße, Schenkendorfstraße, A9 und Domagkstraße integriert das Quartier nahtlos in die Stadt, unterstützt durch die Tramlinie 23 und U-Bahn-Anbindungen.
Die städtebauliche Struktur übernimmt Elemente der benachbarten Siedlung von Theodor Fischer aus den 1920er Jahren: Ost-West-ausgerichtete Wohngebiete mit Grünzügen treffen auf einen Nord-Süd-Park, umgeben von Gewerbebauten. Dies schafft geschützte Wohnzonen und belebte Geschäftsviertel, wobei der Zentrale Park als verbindendes Element dient.
Architektonische Highlights
Die Architektur zeichnet sich durch moderne, repräsentative Gebäude aus, die Flexibilität und Nachhaltigkeit betonen. Zentrale Bauten sind die Highlight Towers im Süden, entworfen von Helmut Jahn, die als zweit- und vierthöchstes Hochhaus Münchens (126 m und 113 m) das Quartier prägen. Im Norden ragt der OSRAM-Turm (m.pire) heraus, der den städtebaulichen Abschluss bildet. Diese Türme symbolisieren den High-Tech-Charakter, mit Mietern wie Microsoft, Amazon und IBM Watson.
Wohnbauten, wie die genossenschaftliche Anlage mit 46 Einheiten von bogevischs buero, integrieren ökologische Elemente und Gemeinschaftsräume, etwa durch zentrale Eingänge und Dachterrassen. Ein aktuelles Projekt ist das Bürogebäude MK3 von GSP Architekten für Argenta, mit 37.000 m² Fläche, einem zentralen Atrium und LEED-Platin-Zertifizierung. Es nutzt elektrochromes Glas, Natursteinlamellen und ein filigranes Stahltragwerk für Transparenz und Nachhaltigkeit.
Der Zentrale Park (650 m lang, 40 m breit) ist das Herzstück und eine Meisterleistung der Landschaftsarchitektur. Gestaltet von Rainer Schmidt, spielt er auf die nahen Alpen an: Themengärten wie Bergsee, Geröllgarten oder Hügellandschaft mit prismenförmigen Skulpturen, Pergolen und Rasenflächen bieten Erholung und Identifikation. Pavillons aus weißem Stahl rahmen Sichtachsen zu den Bergen, während Grünzüge den Park mit umliegenden Gebieten verzahnen.
Aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen
Bis 2024 entstehen weitere Projekte, darunter die „Urbane Mitte“ an der Kreuzung Anni-Albers-Straße/Lyonel-Feininger-Straße. Hier plant man einen belebten Platz mit Grün, Gastronomie und Klimaanpassung, um das Quartier lebendiger zu machen. Ein neues Wohngebäude mit 41 Einheiten und einem Familienzentrum an der Marianne-Brandt-Straße adressiert soziale Bedürfnisse. Dennoch bleiben Lücken: Drei unbebaute Grundstücke (17.000 m²) bieten Potenzial für mehr Wohnen, während Parkraumknappheit und Verkehr durch Mobilitätskonzepte gemindert werden.
Bedeutung für München
Die Parkstadt Schwabing vereint innovative Architektur mit urbaner Nachhaltigkeit und schafft einen attraktiven Standort für High-Tech-Firmen und Bewohner. Sie demonstriert, wie ehemalige Industriebrachen zu lebendigen Quartieren werden können, mit Fokus auf Qualität und Grün. Trotz Herausforderungen wie Dichte und Mobilität bleibt sie ein Vorbild für zeitgemäße Stadtplanung in München.
Galerie
15.02.2018








































