Philologische Bibliothek FU Berlin

Ort: Berlin
Architekt: Norman Foster
Homepage: https://www.fosterandpartners.com/projects/free-university


Inhaltsverzeichnis


Beschreibung

The Berlin Brain

Die Philologische Bibliothek der Freien Universität Berlin, entworfen vom renommierten Architekten Norman Foster, ist zu einem architektonisches Wahrzeichen im Berliner Ortsteil Dahlem geworden. Seit ihrer Eröffnung im Jahr 2005 hat die Bibliothek aufgrund ihrer einzigartigen Form und ihres innovativen Designs internationale Aufmerksamkeit erregt. Sie trägt den Spitznamen „The Berlin Brain“.

Integration in die „Rostlaube“

Das Projekt war Teil einer umfassenden Sanierung und Modernisierung des bestehenden Campusgebäudes, genannt „Rostlaube“.

Anstatt eines eigenständigen Neubaus wurde die Philologische Bibliothek in einen der Innenhöfe der aus den 1970er Jahren stammenden „Rostlaube“ integriert. Fosters Entwurf, der aus einem Wettbewerb im Jahr 1997 als Sieger hervorging, sah ursprünglich eine andere Struktur vor, wurde aber aus Kostengründen überarbeitet und führte zu der heutigen, organisch geschwungenen Form, die stilistisch der Blob-Architektur zugeordnet wird.

Architektur und ökologisches Design

Das markanteste Merkmal der Bibliothek ist ihre rundgewölbte, doppelschalige Gebäudehülle, die an die Form eines Gehirns erinnert.

  • Äußere Hülle: Diese besteht aus einer wabenartigen Stahlkonstruktion, die mit Aluminium- und Glaspaneelen verkleidet ist.
  • Innere Hülle: Eine zweite Haut aus einer weißen Glasfasermembran wölbt sich über den Kernbau. Sie streut das einfallende Tageslicht gleichmäßig und sorgt für eine helle, angenehme Atmosphäre im Inneren.

Diese Konstruktion ist nicht nur ästhetisch ansprechend, sondern auch heute noch ökologisch fortschrittlich. Sie ermöglicht es, die Bibliothek an drei Vierteln des Jahres natürlich zu belüften und das Klima zu regulieren, ohne auf eine Heizung angewiesen zu sein.

Ein Raum des Wissens

Im Inneren erstreckt sich die Philologische Bibliothek über fünf Geschosse und bietet auf einer Fläche von knapp 6.300 Quadratmetern Platz für bis zu 800.000 Bücher und über 600 Leseplätze.

Sie vereint die Bestände von elf zuvor über den Campus verstreuten philologischen Teilbibliotheken. Das Innere ist geprägt von geschwungenen, wellenartigen Galerien, die die Leseplätze beherbergen, und einer offenen Treppe, die die verschiedenen Ebenen miteinander verbindet. Das minimalistische Mobiliar wurde vom deutschen Designer Egon Eiermann entworfen.

Bedeutung und Auszeichnungen

Die Philologische Bibliothek gilt neben der Reichstagskuppel als Fosters zweites bedeutendes Bauprojekt in Berlin und zieht zahlreiche architekturinteressierte Besucher an. Das Gebäude wurde mehrfach ausgezeichnet.


Galerie

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